Die Jahre von 1902 bis 1927

  • 9. April 2018

1924: Bundesfest des Bundes Deutscher Radfahrer in Frank- furt am Main. Bannergruppe des Radrennklub Mars 1902. Bannerträger Robert Erb.
1. v. l.: K.Mönsch

2. v. l.: Ludwig Kalbfleisch

Tradition verpflichtet, meint ein altes Sprichwort, und wenn sie 100 Jahre alt ist, gilt das ganz besonders. Beim RSC MARS-ROTWEISS ist man sich dessen bewusst, und so war das Jahr 2002 ein ganz besonderes Jahr.

Seit dem 14. Oktober 1902 gibt es in Frankfurt den RRC MARS. Es seien 25 junge Leute gewesen, so überliefert es die Chronik, die sich an jenem Tag im „Restaurant Hess“ in der Elbestraße zusammenfanden. Etliche Brüderpaare seien darunter gewesen. Nachnamen sind festgehalten: Hess, Mösch, Mai, Meininger, Götz, Fischer. Namen, die man zum Teil auch fünfzig Jahre später im Frankfurter Radsport noch nannte. Die Elbestraße war damals sicherlich noch nicht von gleißendem Glitzern überstrahlt wie hundert Jahre später. Das „Restaurant Hess“, das Gründungslokal, brauchte sicherlich noch keine Nachtkonzession. Es gab zwar zu jener Zeit schon einige Radfahrvereine in Frankfurt – der älteste war 21 Jahre vorher gegründet worden – aber die 25 jungen Leute wollten noch etwas Neues schaffen.

Sie hatten sich auf einer Radrennbahn „vor westlichen Toren Frankfurts“ kennen gelernt. Es muss wohl die Radrennbahn am Rebstock gewesen sein, die damals existierte. Aber warum „Radrennclub Mars“? Waren die 25 Anbeter des roten Planeten? Den kräftigen Energieriegel gleichen Namens gab es damals sicherlich noch nicht. Die Antwort ist ganz simpel: „Mars“ war eine damals weit verbreitete Fahrradmarke. Die meisten der 25 Vereinsgründer fuhren auf „Mars-Rädern“. Es ist nicht überliefert, ob sie damals schon danach schielten, von der Fahrradfabrik gesponsert zu werden. Aber eigentlich waren solche Hintergedanken den Amateuren von damals fremd. Festgehalten ist, dass Sportkamerad Meininger zum Vorsitzenden gewählt wurde, Christian Götz den Posten des Kassierers übernahm, den er 18 Jahre lang ausfüllte. Meininger gab schon 1906 sein Amt an Hans Schaffner ab, der es bis 1930 inne hatte. Er leitete 1910 auch den Anschluss an den Bund Deutscher Radfahrer ein.